Letzte Woche erhielt ich eine weitergeleitete Whatsapp von einer Freundin:
“Hallo Wanderinnen und Wanderer,
nach dieser schlechten Wetterperiode möchten wir Euch zu einer Tour zum Cerro Mirador am Pass Cardenal Samore einladen. Wir treffen uns am Sonntag, den 13. 10. um 7 Uhr am Petrobas del Ñireco. Wie immer, reserviert unter folgenden Telefonnummern von Juanjo oder Andi.
Bringt warme Kleidung mit, gutes Schuhwerk, Sonnenbrille , Sonnenschutzmittel,, Wasser, Proviant und Euren Ausweis, weil wir die Grenze passieren.
Die Tour kostet 1000 Pesos pro Person für den Bergführer, die Ausrüstung und die Versicherung. Bitte teilt Euch die Spritkosten für die Autofahrt. “
Ich brauchte noch en paar weitere Infos und als ich sah, dass das Wetter richtig gut werden sollte, sagte ich zu. Und hier begann nach einer zweistündigen Autofahrt, hinter der argentinischen, aber noch vor der chilenischen Grenze, also im Niemandsland, gegen 9.00 Uhr morgens unsere Tour.
An das Gehen in den Schneeschuhen gewöhnte ich mich schnell. Es waren am Morgen -4 Grad Celsius gewesen, so dass die Schneedecke am Vormittag noch eine feste Eisschicht hatte. Aber auch Schneeschuhe haben Haken, die einem beim Gehen Halt geben. Juanjo, unser Bergführer, hatte uns kurz die Tour erklärt. Wir würden drei bis dreieinhalb Stunden für den Hinweg brauchen und zu unserer Linken würden wir immer den Vulkan Puyehue sehen.
Dieser Vulkan war im Jahre 2011 zum letzten Mal ausgebrochen und hatte die unmittelbare Umgebung in Schutt und Asche gelegt. Wälder wurden zerstört, der Strom fiel in den umliegenden Orten aus, die nächst gelegenen Flughäfen waren lange geschlossen, aber zum Glück kam niemand ums Leben. Seine Aschewolke stieg zehn Kilometer hoch und umrundete ein- oder sogar zweimal die Erde. Der Krater des Vulkans selbst ist erloschen. An der nördlichen Seite des Berges hatte sich eine Falte aufgetan, ein Riss im Gebirge. Das ist nun sieben Jahre her. Man sagt, er bricht alle fünfzig Jahre aus.
Nun liegt er ruhig vor uns und begleitet uns jeden Moment auf unserer Tour.
Nur wo der starke Wind den Schnee verweht, taucht die Asche des Vulkans auf. Hier liegt nicht so wie in der Steppe ein Pulverstaub, sondern es waren an dieser Stelle kleine poröse Steinchen, die damals vom Himmel fielen.
Die Sonne stieg höher und die Stimmung in der Gruppe war super.
Hinter uns, ebenfalls auf der chilenischen Seite tauchten zwei weitere Vulkane auf, der Vulkan Osorno und der Vulkan Puntiagudo.
Nach dem letzten Anstieg lag der Lago Constancia vor uns. Wir hatten unser Ziel erreicht, Juanjo fand einen windgeschützten Platz und wir packten unseren Proviant aus.
Der Schnee wurde weicher, für Momente wärmte uns die Sonne.
Juanjo wählte für den Rückweg eine leicht abgewandelte Route.
Gegen drei Uhr Nachmittags kamen wir wieder an der Passstraße, die von Villa La Angostura und zur chilenischen Stadt Osorno führt, an.
Thank you so much to all of you. We really had a great day together.
And thank you very much Juanjo Puliafito, our tour guide.
See you soon.